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Karin Harather, Norbert Lechner :
Umweltinseln

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Krems a.d. Donau, 1993

Information

Das formale Konzept für Müllsammelstellen hebt die Müllcontainer hervor, statt sie zu verstecken. Stellplatzfigurationen ordnen die Container zu Formationen. Die nach einem symbolischen Farbcode zur Gänze gefärbten Container können nach jeder Müllentlehrung zu neuen Farbmustern gruppiert werden.

Dem Müll bzw. der Müllzwischenlagerung - als spezifischem Problem unserer Zeit - sollte auch formal entsprechend begegnet werden. Unser Konzept sieht demnach vor, die Müllcontainer der Sammelstellen nicht zu verstecken, sondern in besonderer Weise zu thematisieren - sie zu den Protagonisten der Gestaltung zu erheben: zum einen durch die Ausbildung von Stellplatzfigurationen, die - je nach vorgegebenem Grundstück - die Container zu strengen, jedoch differenzierten räumlichen Formationen ordnen. Zum anderen können die nach einem symbolischen Farbcode zur Gänze gefärbten Container - wie in einem Farbsetzkasten - mit jeder Müllentlehrung zu neuen Farbmustern gruppiert werden. Die solcherart entstehenden signalhaften "Containerplastiken" widerspiegeln einerseits das heterogene stadträumliche Gefüge (Grundrißsituation), andererseits vernetzen sie eben dieses (hoher Identifikationswert). Eine Alternative zur relativ kostenintensiven Ortbetonvariante stellt die Errichtung der Umweltinseln aus Fertigbetonteilen dar. So haben wir eine sehr flexible Beton-Fertigteilvariante konzipiert, deren System auf nur vier Formsteinen beruht und die vom stadteigenen Bauhof in jeder beliebigen Figuration problemlos versetzt werden kann.
(Harather/Lechner)