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Ulrike Lienbacher :
Kreisverkehr

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Gänserndorf, 2010
Volksbankplatz, 2230 Gänserndorf

Information

Die skulpturale Installation für den Kreisverkehr besteht aus einem runden, zum Zentrum hin gewölbten Miniatursportplatz mit vier Laufbahnen samt Start- und Ziellinien und einem für Sportplätze üblichen orange-farbigen Kunststoffbelag. Mit dem Titel "Kreisverkehr" ist sie nicht nur als eine lakonische wörtliche Auslegung der räumlichen Situation lesbar, sondern reiht sich in das künstlerische Werk Lienbachers und dessen zentralen Themen Sport, Leistung und Disziplin ein.

Mit dem für Sportanlagen üblichen Kunststoffbelag in oranger Farbe sind auf der Verkehrsinsel Volksbank-Platz vier Rennbahnen samt Start- und Ziellinien angelegt. Die Arbeit heißt nicht nur "Kreisverkehr", sie ist dessen wörtliche Auslegung, wenn sich kontinuierlich ausdehnende kreisförmige Linien von den Rennbahnen im Inneren in den Linien der Straßenmarkierung fortsetzen. Dem Platz bietet Ulrike Lienbacher damit ein integratives Element und vermeidet gezielt die übliche Abtrennung eines in der Mitte befindlichen Restraums vom umgebenden fließenden Verkehr. Durch eine Wölbung, die am höchsten Punkt eine Höhendifferenz zum Straßenniveau von 70 Zentimetern aufweist, ist der mittlere Bereich als skulpturaler Körper definiert und gibt durch seine zentrale Ausrichtung eine Bühne ab, die bei der Eröffnung von Vorführungen eines ortsansässigen Turnverein bestens angenommen wurde. Zusätzlich könnte man ihn aber auch als Plattform für Lienbachers eigene Arbeiten verstehen. Sowohl ihre Zeichnungen als auch Fotografien und Objekte greifen allgemein gültige Erfahrungen auf, die sich auf Sport, Leistung oder Disziplinierung beziehen. Hula-Hoop-Reifen, SportlerInnen und jugendliche TurnerInnen finden eine Projektionsfläche von Lienbachers Körperkonstruktionen in der überdimensionierten Scheibe, die selbst eine solche Konstruktion ist.
(Susanne Neuburger)