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Landpartie zur kunst im öffentlichen raum niederösterreich
Der Begriff „Landpartie“ vermittelt lustvolle Aufbruchsstimmung.
Er verspricht Erholung, Naturerlebnis und kulinarische Entdeckungen. Fern
ab der urbanen Alltagswelt wird die Landschaft mit ihren Orten zum „romantischen“ Erholungsraum.
Die Landpartie zur Kunst im öffentlichen Raum erlaubt neben dieser
traditionellen Vorstellung eine andere Form der Annäherung an die
Landschaften und Orte in Niederösterreich. Im Zuge der Tagesausflüge
zur Kunst im öffentlichen Raum begeben sich die TeilnehmerInnen auf
neues Territorium, wird der Blick auf diesen Raum neu konditioniert.
Der „lustvolle Aufbruch“ bei der Landpartie vollzieht sich
durch die gemeinsame Rezeption einzelner künstlerischer Arbeiten auf
dem Weg durch das Wein- und Waldviertel, die Wachau und die Umgebung von
Baden. Künstlerische Interventionen, die autonome Skulptur in Korrespondenz
zur Umgebung, die architektonische Gestaltung zur Intensivierung kommunaler
Strukturen, aber auch die sinnliche Verdichtung von Natur ermöglichen
eine Vielfalt von Anknüpfungspunkten mit der Landschaft. Das Zusammentreffen
mit Entscheidungsträgern aus den Gemeinden wird Information zur Umsetzung
und Akzeptanz einzelner Projekte geben. Die fallweise Begegnung mit KünstlerInnen
gibt Einblick in die Entstehungsprozesse. Bezüge zur Geschichte und
zu Geschichten der einzelnen Orte, können in der Begegnung mit der „ortsansässigen“ Bevölkerung
gesucht werden.
In seinem Text „Public Project oder Genius Loci“ imaginiert
der Künstler Ilya Kabakov exemplarisch drei verschiedene Typen von
BetrachterInnen als mögliche Adressaten für seine Arbeit im öffentlichen
Raum: Der „Herr des Ortes“, der Betrachter, der die künstlerische
Intervention wie einen Eingriff in seinem Wohnzimmer, also in seine Privatsphäre
erlebt. Der Tourist, der das Kunstwerk als Besonderheit, als Idee der Erinnerung
an einen bestimmten Ort seiner Reise betrachtet und der Passant, der den
kontemplativen Spaziergang pflegt, sich wie zufällig am Kunstwerk
vorbei treiben lässt.
Bei der Landpartie werden die unterschiedlichsten Betrachtungsweisen zur
Sprache kommen. Das Abenteuer besteht darin, den Landschaftsraum nicht
nur als Raum der Erholung, sondern als alltäglichen Lebensraum mit
zeitgemäßen Lebensbedingungen neu zu erleben. Das Abenteuer
findet dort statt, wo sich das Alltägliche an dem nicht Alltäglichen
der Kunst bricht.
Bärbl Zechner
Konzept und Reisebegleitung
Kurzbiographie Bärbl Zechner
Seit 1985 Arbeit im Bereich der Kunst - und Kulturvermittlung
Postgraduale Ausbildung zur Kuratorin für Kommunikation im Museums-
und Ausstellungswesen an der Landesakademie in Krems (Donau Universität),
Diplom 1994
Konzeption und Durchführung von Kunst- und Kulturvermittlungsprogrammen:
(Auswahl)
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, 1990-2000
Wiener Festwochen, 1994
Museum für Völkerkunde, Wien,1995
ehem. Hof-Silber und Tafelkammer, Wien, 1996
Hermesvilla/Historisches Museum der Stadt Wien, 1997/98
Literaturhaus Wien, 1998
Generali Foundation, Wien, 1998 –2002
Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien, 2000 – 2003 (Key Account
Managerin)
Konzeption und Organisation von interdisziplinären Seminaren
und Veranstaltungen: (Auswahl)
1999 Follow up ein interdisziplinäres Seminar für LehrerInnen in
Kooperation mit dem ÖKS, Generali Foundation, Wien
2002 – 2003 Kunstherz (mit Edith Futscher), Seminar für Museums-
und AusstellungsbesucherInnen, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien
Seit Dezember 2003 Denkraum Donaustadt Konzept/Organisation – Projektreihe
zur Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst, Seminarraum der Apotheke
zum Löwen von Aspern, Wien
Dezember 2004: Gesundheitspreis der Stadt Wien für die Konzeption des
Projektes Denkraum Donaustadt.
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